Die Erziehung eines Kindes teilt sich grundsätzlich in drei Dimensionen auf. Sie wird unterteilt in Liebe, was für die Wertschätzung des Kindes im Zusammenhang mit der elterlichen Wärme sehr wichtig ist. Weiterhin müssen beruhend auf den Entwicklungsphasen des Kindes Grenzen konsequent gesetzt und auch eingehalten werden. Darüber hinaus ist es unerlässlich, dem Kind altersgerechte Freiheiten zu gewähren, um eine Selbstverantwortlichkeit des Kindes zu stärken.
In diesem Ratgeber wollen wir die drei Säulen der gelungenen Erziehung etwas näher beleuchten.
Die Liebe als Hauptsäule der Erziehung
Kinder können nur wachsen und sich entwickeln, wenn sie Liebe spüren – und das täglich. Liebe spürt ein Kind, indem die Eltern es zum einen aussprechen und zum anderen spürbar machen. Genauso wichtig ist, dass Sie sich für die Interessen und Freunde Ihres Kindes interessieren. Ihr Kind braucht Aufmerksamkeit und das Gefühl, dass Sie Zeit haben. Und natürlich brauchen Kinder viel Lob, um sich entfalten zu können. Ebenso wichtig sind Grenzen für Kinder. Sie geben Ordnung und Halt und bewahren Würde im zwischenmenschlichen Zusammenleben. Darüber hinaus schützen Grenzen auch vor Gefahren, die ein Kind allein nicht erkennen könnte. Auf dem Pfad der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen bieten Grenzen Reibungsflächen, worauf Kinder sich ausprobieren können.
Der Grat zwischen Grenze und Freiheit
Grenzen sollten Sie Ihrem Kind altersgerecht unter Rücksicht auf das Kindeswohl und den persönlichen Entwicklungsstand setzen. Formulieren Sie die Regeln für Ihr Kind präzise und altersgemäß. Regeln sollten immer positiv formuliert sein, und natürlich müssen auch Eltern Regeln einhalten, denn Kinder sehen Eltern als Vorbilder und beobachten sie sehr genau.
Solange die Kinder noch klein sind, sollten Eltern auch nicht über Regeln diskutieren, bei älteren Kindern dürfen diese durchaus mit einbezogen werden. Sofern Regeln gebrochen werden, sollte Sie sich Zeit nehmen, mit dem Kind darüber zu reden, anstatt es gleich abzustrafen. Konsequenzen aufgrund von gebrochenen Regeln sollten immer realistisch sein.
Eigenverantwortliches Handeln fördert Selbstständigkeit
So sehr Kinder auch Regeln und Schutz brauchen, so sehr brauchen sie auch ihre Freiheiten, die dem Alter angemessen sein sollten. Eltern, die ihren Kindern alles abnehmen, was es selbst machen könnte, behindern das Kind in seiner Entwicklung. Kinder müssen durch Ermutigung gefordert werden, was nicht mit Überforderung verwechselt werden darf.
Mit der richtigen Erziehungsstrategie gegen Trotzphasen
Wenn Ihr Kleinkind sich schreiend auf den Boden wirft, weil es Zeit, ist ins Bett zu gehen, und sein Lieblingssatz neuerdings „Ich will aber …“ lautet, ist die Diagnose ganz klar: Trotzphase!
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, warum Ihr Kind sich plötzlich die absurdesten Dinge in den Kopf setzt und diese auf Biegen und Brechen durchsetzen will. Sei es Spaghetti zum Frühstück oder ohne Schuhe im Winter nach draußen zu gehen. Von einem Moment zum nächsten wird der kleine Racker wild und wirft sich schreiend auf den Boden. Als Eltern müssen Sie verstehen, dass Ihr Kind Sie durch seine extremen Reaktionen nicht ärgern will. Es versucht sein Selbstbewusstsein und seine Ideen zu entwickeln und durchzusetzen – und ist schnell enttäuscht, wenn etwas nicht so klappt, wie es soll. Auch gut zu wissen: Kleinkinder rebellieren in der Regel nur gegen Menschen, bei denen sie sich sicher fühlen. Nehmen Sie es also als – wenn auch etwas ungelenkes – Zeichen, dass Ihr Kind Sie gern hat und nur seine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln versucht.
Eine wichtige Strategie während der Trotzphase ist, nicht immer nur Nein zu sagen, sondern das Kind auch die ausgefallenen Ideen ausprobieren zu lassen. Es möchte in zu großen Schuhen zum Supermarkt laufen? Lassen Sie es (und packen Sie ein paar Kinderschuhe ein) – das Kind wird schnell verstehen, was klappt und was eben nicht geht. Doch lassen Sie Ihr Kind nicht mit allem durchkommen: Besonders in gefährlichen Situationen oder solchen, die Ihren erzieherischen Prinzipien widersprechen, sollten Sie hart bleiben. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass Ihr Kind sich auch nach der Trotzphase an Ihnen ausprobieren wird.