Wie erkenne ich Wehen – Anzeichen der Geburt

Wehen erkennen – wie merke ich, ob die Geburt bereits kurz bevor steht und wie fühlen sich Wehen wirklich an? Diese Fragen stellen sich viele Eltern, die zum ersten Mal ein Kind bekommen. Vielleicht haben Sie in Ihrem Bekanntenkreis Freundinnen, die bereits Mutter sind. Gute Freundinnen teilen ja bekanntlich alles miteinander, so auch das Mutterglück. Die jungen Mütter werden Ihnen wahrscheinlich sagen, wenn es so weit ist, spürst Du das einfach. Jede Frau empfindet Wehen anders, denn es handelt sich tatsächlich um ein sehr individuelles Erlebnis, das sich nur schwer einordnen lässt.

Wehen sind bei jeder Frau unterschiedlich. Auch das Schmerzempfinden variiert je nach Körper. Daher lässt sich auch nicht verallgemeinern, wann eine Frau die Wehen erkennen kann.

Wehen erkennen – Der Anfang

Viele Schwangere beschreiben Geburtswehen ähnlich wie Regelschmerzen und verwechseln die ersten, leichten Wehen mit Rückenschmerzen. Zuerst stellt sich lediglich ein leichter, diffuser Schmerz ein, der sich langsam steigert. Wehen treten jedoch nicht nur unmittelbar vor der Geburt auf, sondern auch schon weit davor, manche Frauen berichten sogar noch von Wehen nach der Geburt.

Wehen erkennen und richtig einzuordnen, ist jedoch wichtig, denn es gibt verschiedene Arten. Übungswehen treten ab der 25. Schwangerschaftswoche ein. Es handelt sich um einen leichten Schmerz, der nicht in der Lage ist, die Geburt auszulösen. Ihr Bauch fühlt sich zwischendurch kurzzeitig hart an, ohne wehzutun. Der Begriff Übungswehen geht darauf zurück, dass sich Ihr Körper nun in der Endphase der Schwangerschaft befindet und schon mal „üben“, also sich auf die Geburt vorbereiten möchte.

Wehen variieren in der Intensität in verschiedenen Phase. Beginnend mit dem sogenannten Übungswehen ab der 25 SSW.

Senkwehen stellen sich ab der 36. Schwangerschaftswoche ein. Der Kopf des Babys befindet sich nun in tieferer Beckenlage, was ganz angenehm ist, da sich Bauch senkt und der Druck auf den Magen nachlässt. Sie bekommen jetzt wieder leichter Luft. Viele Schwangere bemerken diese durch die Senklage verursachten Wehen nicht, manche bemerken ein leichtes Ziehen im Rücken und ein allgemeines Unwohlsein. In diesem Zeitraum treten auch die Vorwehen auf. Sie stellen sich unregelmäßig ein, sind nicht besonders stark und haben nicht die Kraft, die Geburt einzuleiten.

Wie machen sich Wehen bemerkbar

Ihr Bauch schmerzt und wird hart, Schmerzen in der Leistengegend machen sich bemerkbar, die bis in die Beine ausstrahlen können. Die Schmerzen werden durch das Zusammenziehen der Gebärmutter ausgelöst. Ein warmes Bad kann entspannen und dabei helfen, echte Wehen zu erkennen. Das warme Wasser kann Vorwehen mildern, echte Wehen bleiben jedoch mit gleicher Intensität bestehen. Ruhen Sie sich in dieser Situation einfach aus und entspannen Sie sich, so gut es geht. Nun bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten, was passiert. Lässt der Schmerz und das Ziehen nach einiger Zeit nach, wissen Sie, es waren nur Vorwehen.

Wann und wie wird die Geburt eingeleitet?

Bis zur Geburt können noch ein paar Tage vergehen. Die Eröffnungswehen kündigen die bevorstehende Geburt an. Sie öffnen den Muttermund und haben nun definitiv die Kraft, die Geburt einzuleiten. Die Wehen halten ungefähr 30 bis 45 Sekunden an, sind jedoch noch nicht so schmerzhaft, als dass Sie sich nicht mehr auf andere Dinge könnten. Zuerst sind die Abstände zwischen den einzelnen Wehen etwas größer, werden jedoch schnell immer geringer, bis sie sich in Abständen von etwa drei bis fünf Minuten einstellen. Die Eröffnungswehen halten ungefähr eine Minute an, bevor sie wieder nachlassen. Der Muttermund ist jetzt so weit geöffnet, dass der Kopf des Babys durchpassen würde.

Das Ziehen und die Schmerzen sind jetzt so intensiv, dass es schwierig wird, an etwas anderes zu denken als an die bevorstehende Geburt. Die Übergangswehen treten während der Geburt ein, der Muttermund ist jetzt komplett geöffnet, das Baby befindet sich jedoch noch nicht in kompletter Beckenlage. Dieser Vorgang schüttet das für die starken Geburtswehen verantwortliche Oxytocin aus. Viele Gebärende empfinden diese Wehen als so schlimm, dass sie der Meinung sind, sie würden nie wieder aufhören. Tatsächlich sind diese Übergangswehen jedoch ein positives Zeichen, denn sie sind der Vorbote der Presswehen, die dafür zuständig sind, dass Baby nun endlich in Richtung Muttermund nach draußen zu schieben.

Wehen in der Übersicht nach Phasen

Übungswehen ab der 25. SSW.
Senkwehen ab der 36. SSW.
Vorwehen vorbereitende Wehen
Eröffnungswehen die Geburt beginnt
Übergangswehen während der Geburt
Presswehen die tatsächlichen Geburtswehen

Die Geburt nach den Wehen

Nun dauert es nicht mehr lange bis zur Geburt, denn die Presswehen entwickeln so eine Kraft, dass Sie sich nicht mehr dagegen wehren können. Es ist ein Reflex, den Sie nicht beeinflussen können. Sie haben jetzt keine andere Wahl mehr als intensiv zu pressen. Zuerst erscheint der Kopf Ihres Babys, als nächstes die Schultern und dann mit einem Schubs Rumpf und Beine mit Fruchtwasser. Die Nachwehen setzen unmittelbar nach der Geburt ein. Der Körper stößt jetzt die Plazenta und die Eihäute ab. Die Gefäße der Gebärmutter ziehen sich wieder zusammen und die Blutung wird gestoppt. Leichter Durchfall, Rückenschmerzen und geringe Blutungen kündigen an, dass die Geburt nun bald einsetzen wird. Bei einigen Frauen tritt ein Blasensprung ein, die restliche Fruchtblase platzt während der Geburt.

 

Solange die Wehen noch keine Kraft entwickeln, unregelmäßig auftreten und die Schmerzen noch nicht allzu stark empfunden werden, ist es noch nicht Zeit für die Fahrt ins Krankenhaus. Erst wenn der Muttermund weiter als zwei Zentimeter geöffnet ist und die Wehen in einer Zeitspanne von einer halben Stunde alle drei bis fünf Minuten besonders intensiv auftreten, steht die Geburt unmittelbar bevor und die Zeit für das Krankenhaus ist gekommen.