Was tun bei einer starken Periode?

Jede zehnte Frau ist von starken Regelblutungen betroffen. Dieses Hypermenorrhoe genannte Form der starken Periode führt nicht nur zu starken körperlichen, sondern auch zu psychischen Belastungen. Mit ein paar Tipps lassen sich die Tage mit sehr starker Regelblutung jedoch sehr viel einfacher überstehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 10 Prozent der Frauen leiden unter einer starken Periode.
  • Ab einem Verbrauch von sechs bis acht Binden oder Tampons spricht man von einer starken Regelblutung.
  • Medikamente können starke Regelblutungen lindern.
  • Periodenunterwäsche hilft beim Sparen von Binden und Tampons.
  • Durch einen Eingriff lässt sich die Periode komplett verhindern.

Ab wann spricht man von einer starken Regelblutung?

Bei einer normalen Periode beträgt der Blutverlust zwischen 30 und 70 Milliliter. Beträgt der Blutverlust mehr als 80 Milliliter, spricht man von einer starken Regelblutung. Allerdings wird kaum eine Frau den Blutverlust während Ihrer Periode messen. Es gibt jedoch andere Kriterien, mit denen sich eine starke Regelblutung feststellen lässt.
Das wichtigste Kriterium ist die Anzahl der verbrauchten Binden oder Tampons je Tag. Bei einem Verbrauch von mehr als sechs bis acht Binden oder Tampons pro Tag spricht man von starken Regelblutungen. Ein weiterer Hinweis ist der Zeitabstand, in denen Binden und Tampons gewechselt werden müssen. Hier wird ein Wechsel innerhalb von einer bis zwei Stunden als Hinweis für eine Hypermenorrhoe angesehen.
Neben dem hohen Blutverlust sind auch Müdigkeit und Abgeschlagenheit ein Anzeichen für eine starke Periode. Diese Symptome entstehen durch einen Mangel an Eisen und Vitamin-B12 und lassen sich einfach durch eine ausgewogene Ernährung verringern.

Binden und Menstruationstasse statt Tampons

Viele Frauen greifen während der Periode bevorzugt zu Tampons. Für leichte und mittlere Tage sind diese daher auch eine gute Lösung. Für starke Blutungen sind Tampons jedoch weniger gut geeignet. Sie bieten einfach nicht genug Fassungsvermögen und müssen daher bereits nach wenigen Stunden gewechselt werden.
Für manche mag es zwar etwas altmodisch sein, aber für Tage mit starken Periodenblutungen sind Binden immer noch die bessere Lösung. Im Vergleich zu Tampons nehmen Binden deutlich mehr Blut auf. Dadurch muss die Binde erst nach mehreren Stunden gewechselt werden, anstatt bereits nach zwei bis drei Stunden.
Oft sinnvoll ist Periodenunterwäsche, starke Blutung vorausgesetzt. Diese hilft nicht nur beim Sparen von Binden und Tampons. Periodenunterwäsche besitzt auch einen psychologischen Vorteil. Die Angst davor, dass Blut ausläuft, wird den Frauen genommen. Möchte man dennoch auf Periodenunterwäsche verzichten, sollte man während der starken Tage beim Tragen von Binden zu dunkler Kleidung greifen. Hier sind Blutflecken sehr viel weniger deutlich zu sehen.

Medikamente können starke Regelblutungen verringern

Für die meisten Frauen ist nicht unbedingt der hohe Blutverlust problematisch, sondern die Begleiterscheinungen. Eine starke Periode geht oft mit starken Unterleibsschmerzen einher, die die Lebensqualität deutlich einschränken.
Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac können hier helfen, die Schmerzen zu lindern. Die positive Begleiterscheinung ist, dass nicht nur Unterleibsschmerzen gelindert werden. Ibuprofen, Diclofenac und Paracetamol können auch einen Einfluss auf starken Regelblutungen haben und den Blutverlust verringern.
Die Einnahme von Medikamenten auf Basis von Acetylsalicylsäure ist nicht zu empfehlen. Diese kurz auch ASS genannten Medikamente haben eine blutverdünnende Wirkung und erhöhen den Blutverlust noch zusätzlich. Müssen wegen einer chronischen Erkrankung auf ASS basierende Medikamente genommen werden, hilft oft ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt, um Alternativen zu finden.

Die Periode lässt sich auch komplett verhindern. Neben diesen Methoden eine starke Monatsblutung zu lindern, gibt es noch zwei Varianten, mit denen die Monatsblutung komplett verhindert wird. Bei diesen Varianten wird durch einen Eingriff die Gebärmutterschleimhaut oder die gesamte Gebärmutter entfernt. Allerdings ist lässt sich dieser Eingriff nicht rückgängig machen. Er kommt also nur infrage, wenn ein Kinderwunsch nicht oder nicht mehr besteht.

Fazit

Bei starken Monatsblutungen sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden, um körperliche Ursachen, die die Stärke der Blutung beeinflussen können, auszuschließen. Außerdem sollte man versuchen, mit Ruhe und Gelassenheit, mit Wärmflasche und Schmerzmitteln die Umstände der Regelblutung zu verbessern.