Als alleinerziehender Elternteil ist man plötzlich für alles, was die Kinder betrifft, alleine verantwortlich. Gründe für diese neue Familienzusammensetzung gibt es viele. Manchmal steckt eine Trennung, die sich bereits angekündigt hat, dahinter. Manchmal trifft es den verbleibenden Elternteil auch wie ein Schlag. Nämlich dann, wenn es vom Partner oder der Partnerin, überraschend verlassen wurde. Im schlimmsten Fall ist der zweite Elternteil verstorben. Meist sind es Frauen, die sich dieser neuen Situation als Alleinerziehende stellen müssen. Doch egal, ob Mutter oder Vater – plötzlich ein alleinerziehender Elternteil zu sein, stellt jeden Menschen vor eine Menge Herausforderungen, um den Alltag mit Kind erfolgreich meistern zu können. Welche Probleme nun auf die verkleinerte Familie zukommen können, und wie der alleinerziehende Elternteil diese bewältigen kann, ist hier zu erfahren.
Wenn die Unterhaltszahlungen für das Kind ausbleiben
Häufig stehen Eltern, die plötzlich zu Alleinerziehenden geworden sind, zunächst vor einem finanziellen Problem. Das Kindergeld vom Staat wird zwar weiter bezogen, doch was ist, wenn der Partner oder die Partnerin Hauptverdiener in der Beziehung war und nun die finanzielle Unterstützung drosselt, oder zunächst ganz aufgibt? Auf Unterhalt für das Kind hat der erziehende Elternteil Anspruch. Falls der Ex-Partner oder die Ex-Partnerin, diesen nicht zahlen kann, oder das nicht freiwillig tut, sollte man sich zunächst an die Unterhaltsvorschusskasse wenden. Diese zahlt einen Mindestsatz an Unterhalt aus, um die kurzfristige Versorgung des Kindes zu gewährleisten. Weiterhin unterstützen die Jugendämter alleinerziehende Elternteile dabei die Unterhaltszahlungen vom säumigen anderen Elternteil zu erhalten. Gibt es dauerhaft Probleme, was die Unterhaltszahlungen anbetrifft, stellt das Jugendamt kostenlos eine Beistandschaft zur Verfügung, die die Ansprüche des Kindes durchsetzt. Auch ein Anwalt kann hierbei helfen. Wer wenig Geld hat, beantragt dafür beim Amtsgericht einen Beratungshilfeschein, und muss lediglich einen sehr geringen Eigenanteil für diese Unterstützungsleistung bezahlen.
Mutter oder Vater rund um die Uhr: wer hilft bei der Kinderbetreuung?
Viele Alleinerziehende haben Probleme einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Denn wer betreut in der Zeit, in der man arbeitet, das Kind? Auch hier kann das Jugendamt in vielen Fällen helfen. Wer Geldsorgen hat, kann dort die Übernahme von Betreuungskosten beantragen. Egal, ob das Kind in den Hort, die Kita oder zu einer Tagesmutter geht, während der erziehende Elternteil arbeitet. Man sollte beim Jugendamt außerdem unbedingt darauf hinweisen alleinerziehend zu sein. Denn sind die Betreuungsplätze knapp, kann das Jugendamt in diesem Fall dabei helfen einen Betreuungsplatz zu organisieren. Für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, haben Eltern einen rechtlichen Betreuungsanspruch.
Zusätzlich eine private Kinderbetreuung organisieren
Natürlich kann es sein, dass die genannten Betreuungsangebote nicht ausreichen, um Vollzeit arbeiten zu können oder auch um selbst einmal durchschnaufen und ein paar Stunden Zeit für sich haben zu können. Fast überall gibt es kirchliche oder soziale Träger, die Kinderbetreuungsangebote oder Spielgruppen haben. In einigen Fällen werden auch Leih-Omas oder ehrenamtliche, und damit kostenfreie, Babysitter vermittelt. Anlaufstellen können zum Beispiel die Kirchengemeinden, die Caritas, Stadtteilzentren oder der Sozialdienst katholischer Frauen sein. Auch Nachbarn helfen oft aus, wenn es um kurzfristige Betreuungsengpässe geht. Lohnenswert ist es auch sich ein eigenes Netzwerk mit anderen Alleinerziehenden aufzubauen. Die Kinder können reihum betreut werden, sodass jeder und jede einmal mehrere Kinder bei sich betreut, dafür aber auch einmal Freiräume für Erledigungen und Freizeit ohne Kind hat. Wichtig ist, dass man keine Scheu hat auf die Menschen im eigenen Umfeld zuzugehen und deren Hilfe anzunehmen.
Ist man als alleinerziehender Elternteil zum ewigen Singledasein verdammt?
Wenn sich der Trennungsschmerz gelegt oder die Trauer um einen verstorbenen Partner gesetzt hat, haben viele Alleinerziehende Sehnsucht nach einer neuen Liebe. Doch was ist, wenn eine Beziehung erstens nicht in den vollen Tagesplan passt und man zweitens gar nicht wüsste wie und wo man überhaupt eine neue Liebe kennenlernen sollte, wenn man ständig nur für das Kind da ist? Hier können Online-Dating-Portale Abhilfe schaffen. Denn sie bieten die Möglichkeit sich erst einmal schreibend näher kennenzulernen, um abzuschätzen, ob eine Person überhaupt für eine nähere Bekanntschaft in Frage kommt. Möchte man die Person in natura kennenlernen kann zunächst ein kurzes Treffen auf einen Kaffee, oder zu einem Spaziergang, vereinbart werden. Dies ist mit weniger Erwartungen beiderseits belegt, als ein ausladendes Abendessen, und lässt sich zeitlich meist auch besser organisieren, als ein kompletter Abend. Funkt es, kann man danach immer noch in größeren Schritten planen.