Bildungsbereichernd: Kinder und Lesen

Für Buchliebhaber mag es selbstverständlich sein, ihren Kindern Geschichten vorzulesen. Warum sollte man ihnen nicht die Liebe zum Lesen beibringen? Forscher haben herausgefunden, dass die Vorteile dieser Aktivität weit über die Bindung hinausgehen, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.

Es wurden zahlreiche Studien durchgeführt, um die Vorteile der Teilnahme von Kindern an häuslichen Leseaktivitäten zu ermitteln. Ein großer Teil dieser Forschung konzentriert sich auf die frühe Kindheit und darauf, wie dieses literarische Bad Kindern hilft, grundlegende Verständnis- und Ausdrucksfähigkeiten zu entwickeln. Die gemeinsame Nutzung von Lesestoff in jungen Jahren fördert zum Beispiel die Sprachentwicklung und das Lesenlernen. Es gibt hervorragende Kinderbücher, die sich für das gemeinsame Lesen eignen.

Sobald Kinder jedoch lesen lernen, nimmt die Bedeutung des familiären Umfelds nicht ab. Die Möglichkeiten, zu Hause zu lesen, wie auch die Überzeugungen und Verhaltensweisen der Eltern, beeinflussen das Interesse eines Kindes an Büchern während der gesamten Schulzeit. Hier sind fünf Möglichkeiten, wie gemeinsames Lesen die Bildung Ihres Kindes fördern kann.

Lesen erweitert den eigenen Horizont

Das Lesen in der Familie trägt dazu bei, Kindern von klein auf eine Liebe zu Büchern einzuimpfen. Erwachsene können ihren Kindern helfen, Lesen als Vergnügen und nicht als lästige Pflicht zu sehen, indem sie sich die Zeit nehmen, mit ihnen zu lesen. Manche Kinder lesen, weil es ihnen Spaß macht, während andere lesen, weil sie dafür belohnt werden, z. B. mit Aufklebern in der Schülerzeitung.

Kinder, die zum Vergnügen lesen, lesen eine größere Vielfalt an Büchern in einem breiteren Spektrum an Stilen. Das kann sogar dazu führen, dass sie das Spielzeug zugunsten eines guten Buches aufgeben. Wenn Ihr Kind ein Interesse an Büchern entwickelt, erweitert sich sein Horizont.

Lesen stärkt das Selbstwertgefühl

Kinder schätzen ihre eigenen Lesefähigkeiten ein, indem sie ihre Altersgenossen beobachten und mit ihren Eltern und Lehrern sprechen. Eltern können ihren Kindern helfen, Selbstwirksamkeit zu entwickeln – die Art und Weise, wie sie über ihre Fähigkeit, eine Tätigkeit auszuführen, denken – indem sie ihnen eine Geschichte erzählen und sie zum Lesen ermutigen.

Es ist erwiesen, dass dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit die Fähigkeit zur Worterkennung beeinflusst. Kinder, die glauben, dass sie nicht lesen können, fangen seltener damit an. Eltern wiederum können ihren Kindern helfen, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben, indem sie sie beim Lesen ausdrücklich loben.

Schaffen Sie eine positive Einstellung

Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder umso begeisterter vom Lesen sind, je mehr Möglichkeiten sie zu Hause haben, sich an schriftbezogenen Aktivitäten zu beteiligen. Wenn ein anderes Familienmitglied regelmäßig liest, ist es wahrscheinlicher, dass die Kinder auch in ihrer Freizeit lesen und so eine Gemeinschaft schaffen, der sie sich zugehörig fühlen.

Die Überzeugungen und Handlungen der Eltern beeinflussen die persönliche Lesemotivation ihrer Kinder, und diese Beziehung beruht zweifellos auf Gegenseitigkeit – Eltern bieten ihren Kindern eher Leseaktivitäten an, wenn sie wissen, dass diese ihren Kindern zuvor gefallen haben.

Vergrößerung des Wortschatzes

Durch das gemeinsame Lesen kommen die Kinder mit einer Vielzahl von Sprachregistern in Berührung. Dies ist in den frühen Phasen der Sprachentwicklung von entscheidender Bedeutung. Schließlich ist die Sprachentwicklung die Grundlage für das Leseverständnis und die Ausdrucksfähigkeit, und einer der wichtigsten Vorteile ist dieses Sprachbad.

Dieses frühe Vorlesen kann sich langfristig positiv auf den Wortschatz jüngerer Kinder auswirken. Wenn sie auf ein Wort stoßen, das sie nicht verstehen, haben sie einen Erwachsenen an ihrer Seite, der es ihnen auf verständliche Weise erklären kann. Kinder, die gerade lesen lernen, können ihre Kenntnisse des Alphabets, ihre Lese- und Rechtschreibfähigkeiten und ihre allgemeine Vertrautheit mit Büchern verbessern. Schon das Aussprechen der Buchstaben eines Wortes, das sie nicht kennen, kann von großem Nutzen sein. Nicht nur für die eigentliche Sprach- und Leseentwicklung des Kindes, sondern auch für alle anderen Aufgaben, die es vielleicht hat.

Freundschaft mit dem geschriebenen Wort

Wenn wir einem Kind eine Geschichte vorlesen, werden wir die Intonation und den Rhythmus der Geschichte modulieren und Pausen einbauen, was als Prosodie bezeichnet wird. Diese Fähigkeit kann nicht explizit gelehrt werden, aber Sie können Ihrem Kind helfen, sich beim Vorlesen wohler zu fühlen, indem Sie Pausen machen oder den Tonfall ändern, wenn es nötig ist. Deshalb ist sie nicht auf Kindergartenkinder beschränkt. Die Komplexität dieser Interpretationsarbeit zu zeigen, ist dagegen für Kinder jeden Alters von Vorteil.

Um mit Ihren Kindern zu lesen, brauchen Sie nicht viel Geld oder gar Freizeit. Selbst kleine Anstrengungen können eine große Wirkung haben. Diese Aktivität muss nicht unbedingt zur Schlafenszeit stattfinden, um eine entspannende Wirkung auf das Kind zu haben. Sie können ein Buch, eine Zeitschrift oder einen Comic zu jeder Tageszeit gemeinsam lesen.

Das Wichtigste ist, dass Sie dabei Spaß haben. Gemeinsam Zeit zu verbringen, fördert das Interesse an Büchern. Wenn Sie Ihr Interesse zeigen und sich an dieser Aktivität beteiligen, kann das einen großen Einfluss darauf haben, wie Ihre Kinder darauf reagieren.