In den ersten Lebensmonaten werden alle Säuglinge nach Bedarf gestillt. Doch viele Eltern stellen sich die Frage, wie es in der Zeit danach weitergeht. Dabei gewinnt das sogenannte Baby-led weaning (BLW) immer mehr Anhänger. In diesem Fall stellt man das Kind spielerisch auf Beikost um. Die Wünsche des Nachwuchses stehen hier im Vordergrund – er entscheidet also selbst darüber, was und wie viel er essen will. In diesem Beitrag können sich Leser im Detail über die Ernährungsmethode schlaumachen.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Baby-led weaning geht es um die Wünsche des Nachwuchses – das Kind bestimmt, wie viel es isst.
- Das Stillen kommt beim BLW lediglich ergänzend zum Einsatz.
- Eltern verzichten während dieser Zeit auf das aktive Füttern des Kindes.
- Beim BLW trainiert das Baby gleichzeitig seine Koordination.
- Das Kind sollte die Nahrung ausschließlich im Beisein der Eltern zu sich nehmen.
Dadurch zeichnet sich Baby-led weaning aus
Der Name ist bei BLW Programm – das Baby steuert dabei die Entwöhnung von der Muttermilch, wobei sich die Eltern an den Bedürfnissen des Kindes orientieren. Man setzt dafür von Anfang an auf ganz normale Familienkost, anstatt auf Babybrei. Anlass für die Implementierung dieser Strategie waren Beobachtungen durch Experten und Erziehungsberechtigte selbst – laut ihnen zeigen Babys bereits ab dem sechsten Lebensmonat verstärktes Interesse am Essen. Das Stillen kommt in diesem Fall als Einleitung und Ergänzung zum Einsatz. Denn es ist gestillten Kindern möglich, die ihnen zugeführte Nahrungsmenge selbst zu regulieren. Dabei ist es also nicht möglich, die Jüngsten zu überfüttern.
Sobald das Baby also Interesse am Essen zeigt, sollte man ihm die betreffende Speise in die Hand legen. Gegessen wird schließlich nur das, was sich das Kind selbst in den Mund steckt. Nach Bedarf stillt die Mutter weiter, während man auf das aktive Füttern des Nachwuchses verzichtet. Der Umstieg auf feste Nahrung erfolgt also im Tempo des Babys, bis dieses vollständig auf das Stillen verzichten kann.
Die Vorteile des BLW im Blick
Einer der wohl größten Pluspunkte vom BLW ist, dass diese Ernährungsform vollständig ohne Zwang und Druck auskommt. Es sind dadurch auch die Eltern weniger gestresst. Außerdem ist es der Familie auf diese Weise möglich, gemeinsam zu essen. Man muss sich bei Tisch also nicht ausschließlich dem Füttern widmen.
Das Kind hat zudem die Gelegenheit, sämtliche Nahrungsmittel in ihrer unverfälschten Form und mit dem natürlichen Geschmack kennenzulernen. Auch kriegt der Nachwuchs ein Gespür für sein natürliches Sättigungsgefühl – dies beugt nachweislich dem späteren Übergewicht vor.
Beim Essen widmet sich das Baby vordergründig der Nahrungsaufnahme, während es aber gleichzeitig seine Koordination trainiert.
Auf diese Aspekte ist bei der Anwendung zu achten
Bei BLW ist Zwang fehl am Platz. Das gilt auch dann, wenn der Nachwuchs über längere Zeit nur wenig feste Nahrung zu sich nimmt. Auf Tricks ist ebenfalls zu verzichten. Es gilt hier die Devise: Solange das Kind gestillt ist, holt es sich, was es braucht. Über das Tempo und die Essensmenge entscheidet auch das Baby.
Geht es um die Speisen, stehen die Bedürfnisse der Jüngsten stets im Vordergrund. Bevorzugen diese Breie, sollten sie ihn auch kriegen. Fingerfood sowie eine Mischung aus fester und breiiger Nahrung sind ebenfalls erlaubt. Allerdings darf man das Kind nicht unbeaufsichtigt lassen, wenn es gerade isst oder ein Lebensmittel in der Hand hat.
Auf weiche Nahrungsmittel setzen
Sobald das Baby sitzen kann, zeigt es Interesse am Essen der Erwachsenen. In der ersten Zeit wird es mit den Speisen eher experimentieren und sie zufällig herunterschlucken. Da das Kind davon nicht satt wird, dürfen Eltern auf das ergänzende Stillen nicht verzichten. Zu Beginn stellt man dem Nachwuchs zudem am besten weiches Obst und Gemüse, Pudding, Joghurt und Suppe zur Verfügung. Leckere Snack-Ideen für BLW-Babys finden sich im Internet eine ganze Menge.
Fazit
Mit dem BLW ist es Kindern zwanglos möglich, sich an feste Nahrung zu gewöhnen. Gestillt wird dabei nach Bedarf, sodass das Baby in der Übergangsphase trotzdem satt wird. Dank dieser Methode wird der Nachwuchs schon früh mit vielen Nahrungsmitteln und deren natürlichem Geschmack vertraut.
Quellen:
- www.test.de/Baby-Ernaehrung-im-ersten-Jahr-Muttermilch-Babybrei-Saeuglingsanfangsnahrung-4328883-0
- www.docfinder.at/wissensmagazin/beikost-soll-mein-baby-im-ersten-lebensjahr-essen