Wenn das eigene Kind zum erste Mal bei den Großeltern übernachtet, ist das ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Daher sollten Eltern alles gut vorbereiten, damit die Nacht fernab des eigenen Heims ein tolles Erlebnis für den Sprössling wird.
Ist das Kind reif für die Übernachtung?
Nicht jedes Kind kommt auf Anhieb gut damit klar, nicht im eigenen Bett schlafen zu können. Wer schon öfter mit dem Nachwuchs im Urlaub war, wird einschätzen können, ob das Kind auch in fremden Betten in den Schlaf findet.
Es gibt keine pauschale Altersangabe, wenn es um den richtigen Zeitpunkt für die erste Übernachtung bei den Großeltern geht. Stattdessen hören Eltern auf ihr Bauchgefühl und sprechen offen mit dem Kind.
Kinder sind meistens dann reif genug für eine Nacht außer Haus, wenn sie nachts nicht mehr regelmäßig ins Schlafzimmer der Eltern kommen – zum Beispiel wegen Albträumen oder anderer Schlafprobleme.
So bereitet man das Kind vor
Dem Kind muss bewusst sein, dass es die Eltern bald wiedersieht und nicht für immer bei den Großeltern bleiben soll. Gerade kleine Kinder bekommen allzu schnell Panik, wenn Mama und Papa plötzlich weg sind. Deshalb klärt man die Kinder über die Situation auf – am besten zusammen mit den Großeltern.
Kinder werden darüber informiert, dass man sie abholen kann, falls sie dringend nach Haus kommen wollen. Das gibt den Kleinen Sicherheit, weil sie verstehen: Es handelt sich um einen freiwilligen Aufenthalt, den ich jederzeit abbrechen kann. Allerdings sollten sich Eltern dann auch später an ihr Versprechen halten und sofort kommen, wenn sich die Kinder oder Großeltern melden.
Kinder sollten die Großeltern möglichst gut kennen, um sich über Nacht bei den Verwandten wohlzufühlen. Einige Tage vor der Übernachtung werden Oma und Opa daher noch einmal zusammen besucht, um alles zu besprechen.
Großeltern dürfen Kinder verwöhnen
Nicht ohne Grund ist die Übernachtung bei den Großeltern das Highlight für Kinder. Sie dürfen sich hier sicher sowie geborgen fühlen und können zum Beispiel mehr Süßigkeiten essen, länger fernsehen oder mit anderen Spielsachen spielen als zu Hause.
Eltern sollten die ganze Sache entspannt angehen. Es ist vollkommen okay, wenn während der Übernachtung bei den Großeltern Ausnahmeregeln gelten. Allerdings sollte man vorher absprechen, wie weit das Verwöhnprogramm der Großeltern gehen darf. Geht es beispielsweise um die Gesundheit des Kindes oder schulische Leistungen, verstehen Mütter und Väter zumeist keinen Spaß.
Generell ist es vollkommen okay, den Kindern ihr kleine Auszeit von den starren Regeln des Elternhauses zu gönnen – Oma und Opa wollen und sollen die Enkel verwöhnen. Das ist ganz normal.
Erreichbarkeit der Eltern sorgt für Vertrauen aller Beteiligten
Wenn die ersten Übernachtungen bei den Großeltern anstehen, sollten Eltern einige Vorbereitungen treffen. Die Handynummer und die Nummer des Festnetzanschlusses müssen bekannt sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, gibt dem Kind die Nummer noch einmal schriftlich mit und speichert sie in das Telefon der Großeltern ein.
Natürlich nützt die Kenntnis der Nummer nichts, wenn Eltern das Telefon im Zweifel gar nicht hören. Daher sollte das Handy stets griffbereit sein. Lautlose Geräte sind tabu, schließlich weiß man nie, wann und aus welchem Grund sich die Großeltern melden.
Es sorgt für mehr Vertrauen und Sicherheit auf allen Seiten, wenn die älteste Generation weiß, dass sie sich jederzeit an die Erziehungsberechtigten wenden kann, falls Probleme auftreten. Manchmal möchte das Kind nur kurz mit der Mutter oder dem Vater am Telefon sprechen und beruhigt sich danach.
Gemeinsam die Tasche packen
Gerade kleine Kinder könne die Tasche für eine Übernachtung noch nicht alleine packen. Daher helfen Eltern beim Vorbereiten und halten sich hierbei am besten an eine vorher gemeinsam angefertigte Liste. Je mehr das Kind ins Packen involviert wird, desto eher kommt Vorfreude auf.
Nicht fehlen dürfen alle Artikel für die Körper- sowie Zahnpflege. Manche Kinder reagieren empfindlich auf unbekannte Cremes, Seifen oder anderes. Daher sollte der Kulturbeutel mindestens mit einem milden Duschgel, Zahnpaste, Zahnbürste und Cremes gepackt werden, die das Kind normalerweise nutzt.
Mindestens ein Kuscheltier und noch weiteres Spielzeuge kommen in die Tasche. Meistens verfügen die Großeltern nicht über eine breite Auswahl an Spielsachen.
Verreist das Kind mehrere Tage zu den Großeltern, dürfen Beschäftigungsmöglichkeiten nicht fehlen. Je besser Oma und Opa das Kind mit verschiedenen Spielsachen ablenken, desto seltener wird es die Eltern vermissen!
Fazit: Entspannte Zeit dank guter Planung
Handelt es sich um die erste Übernachtung bei den Großeltern, sollten Eltern alles genau planen. Die Großeltern werden aufgeklärt über die Vorlieben des Kindes und Dinge, die sie auf keinen Fall tun oder erlauben sollten. Ansonsten gilt für Eltern: Entspannt zurücklehnen und die freie Zeit genießen – aber bitte erreichbar bleiben!